AKTIN

AKTIN Verein gegründet

„Aktionsbündnis zur Verbesserung der Kommunikations- und Informationstechnologie in der Intensiv- und Notfallmedizin“ (AKTIN) gründet Verein

Unter Beteiligung von 21 Gründungsmitgliedern ist das Aktionsbündnis zur Verbesserung der Kommunikations- und Informationstechnologie in der Intensiv- und Notfallmedizin (AKTIN) jetzt ein eigener Verein. Der gemeinnützige Verein gibt dem bereits 2010 gegründeten Aktionsbündnis nun auch einen formellen Rahmen, um langfristig die klinische Notfallversorgung mithilfe von leicht zugänglichen validen und standardisierten Patientendaten zu verbessern.

In dem Verein engagieren sich Akteure verschiedener Disziplinen aus Klinik, Wissenschaft und medizinischer Informatik, unter anderem auch die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI) und die Deutsche Gesellschaft interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin e.V. (DGINA). Zum geschäftsführenden Vorstand wurden Prof. Felix Walcher, Universitätsmedizin Magdeburg, Dr. Bernadett Erdmann, Klinikum Wolfsburg und Prof. Rainer Röhrig, Uniklinik RWTH Aachen gewählt. Um die Situation in der klinischen Notfallversorgung mithilfe von Routinedaten langfristig zu verbessern, haben sie sich in der neuen Vereinssatzung folgendem Zweck verpflichtet: Zum einen die Förderung von Wissenschaft und Forschung in der Notfall-, Akut und Intensivmedizin durch eine bessere Datenlage und zum anderen die Bereitstellung wichtiger Datenergebnisse, um die Qualität in den Notaufnahmen zu sichern und sie für die Versorgungsforschung und den öffentlichen Gesundheitsdienst auch praktisch nutzbar zu machen Das zugrundeliegende AKTIN-Notaufnahmeregister wurde, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), seit 2013 kontinuierlich entwickelt und erprobt. Im Rahmen des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) wird seit 2020 erneut BMBF-gefördert die Anbindung von weiteren Notaufnahmestandorten beschleunigt. Die kürzliche Vereinsgründung ist eine konsequente Weiterentwicklung dieser Schritte. 

Die technische Basis, die im AKTIN-Netzwerk entwickelt wurde, ist eine Pionierleistung auf dem Gebiet der föderierten Datenhaltung und Routinedatennutzung. „„Unser Ziel war von Anfang die FAIR-Prinzipien umzusetzen, auch wenn es das Akronym damals noch nicht gab. Daher ermöglicht die AKTIN-Architektur unserer Infrastruktur, dass die Daten der beteiligten Notaufnahmen auffindbar (findable), zugänglich (accessable), interoperabel und wiederverwendbar (reusable) sind.“ erklärt der AKTIN IT-Vorstand Prof. Rainer Röhrig. Auch die Sektion Notfalldokumentation (ehemals Notaufnahmeprotokoll) der DIVI setzt sich seit 2007 für die Entwicklung und Verbreitung einer standardisierten Dokumentation in Notaufnahmen ein. Deren Datensatz `Notaufnahme´ wurde gemeinsam im Rahmen eines BMBF-geförderten Projekts, unter Nutzung von IT-Standards und Terminologien elektronisch umgesetzt. „Das aus diesem Projekt entstandene AKTIN-Notaufnahmeregister trägt durch die nun mögliche Nutzung von klinischen Routinedaten aus der Notfallversorgung ohne dokumentarischen Mehraufwand zur Verbesserung der Versorgungsforschung und Qualitätssicherung in der Akutmedizin sowie der Gesundheitsberichterstattung in Deutschland bei.“ sagt Prof. Dr. Felix Walcher, 1. Vorsitzender des neu gegründeten Vereins AKTIN e.V.. 

Das Netzwerk rund um das Aktionsbündnis hat sich durch die Zusammenarbeit mit den relevanten Akteuren, wie Notaufnahmeleiter*innen, Informatiker*innen, Kliniker*innen der Fachgesellschaften DGINA und DIVI, Wissenschaftler*innen, Expert*innen und Organisationen für Standardisierung und Interoperabilität stetig vergrößert. „Insbesondere in der konsequenten Einbindung aller beteiligten Fachrichtungen und Akteure sowie der Verknüpfung von Wissenschaft, Forschung und den Kliniken vor Ort liegt der Mehrwert des AKTIN-Netzwerks.“, beschreibt Dr. Bernadett Erdmann, 2. Vorsitzende des Vereins und erklärt weiter: „Die Interdisziplinarität und die Begegnung auf Augenhöhe machen das Wesen des Netzwerks und damit auch des Vereins AKTIN e.V. aus.“ 

Ein großer Vorteil der Vereinsgründung liegt zudem darin, nun eine Trägerschaft für das Notaufnahmeregister zu haben und die Governance-Struktur zu formalisieren. Basis für die teilnehmenden Kliniken sind damit nicht mehr individuelle Kooperationsverträge, die immer wieder neu ausgehandelt und ausgestellt werden müssen, sondern die Vereinssatzung (bzw. Geschäftsordnung). Mit diesem neuen Rahmen kann das Aktionsbündnis zukünftig nun wesentlich schneller und effizienter agieren, um seinen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der klinischen Notfallversorgung in Deutschland zu leisten.

Gründungsmitglieder des Vereins sind: die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI), die Deutsche Gesellschaft interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin e.V. (DGINA), Die Medizinische Fakultät der RWTH Aachen, die Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und die Modellkliniken der Entwicklungsphase (2013-2019): Uniklinik Aachen, Ostalb-Klinikum Aalen, Klinikum Aschaffenburg, HELIOS Klinikum Berlin Buch, Klinikum Chemnitz gGmbH, Klinikum Fürth, Universitätsmedizin Göttingen, Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg, Universitätsklinikum Jena, Universitätsklinikum Magdeburg, Klinikum Memmingen AöR, Klinikum Oldenburg AöR, Pius-Hospital, Evangelisches Krankenhaus Oldenburg, Klinikum Stuttgart, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier, Klinikum Wolfsburg

AKTIN Gesamtvorstand:

Prof. Dr. med. Felix Walcher, Präsident elect der DIVI eV, Direktor der Universitätsklinik für Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Magdeburg

Prof. Dr. med. Christian Wrede, Vizepräsident und stimmberechtigtes Mitglied des Vorstandes der DGINA e.V, Chefarzt Interdisziplinäres Notfallzentrum mit Rettungsstelle, HELIOS Klinikum Berlin-Buch

Dr. med. Bernadett Erdmann, Chefärztin der Zentralen Notfallaufnahme, Klinikum Wolfsburg

Prof. Dr. med. Sabine Blaschke-Steinbrecher, Ärztliche Leitung der Zentralen Notaufnahme, Universitätsmedizin Göttingen

Prof. Dr. med. Rainer Röhrig, Direktor des Instituts für medizinische Informatik, RWTH Aachen

Dr. rer. nat. Susanne Drynda, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Medizinische Fakultät, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Prof. Dr. med. Martin Kulla, Direktor der Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Bundeswehrkrankenhauses Ulm

Dr. med. Dominik Brammen, Referent des Ärztlichen Direktors, Universitätsklinikum Magdeburg

Viel Erfolg auf dem DIVI 2021

DIVI Jahrestagung 2021

Der DIVI 2021 war für Hamburg fest eingeplant. Dann musste auf ein online-Format gewechselt werden. Und nun kann ich nach über 10 Jahren das erste mal noch nicht mal teilnehmen. Trotzdem, viel Erfolg beim „Gemeinamen! Gestalten. Diskutieren und Gestalten„, dem diesjährigen Motto!

Viel Erfolg auf dem DIVI 2021

Leider ohne mich 🙁

Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Notfall- und Intensivmedizin

Die DIVI (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Notfall- und Intensivmedizin e.V.) stellt ihren aktuellen Imagefilm auf YouTube online:

Weitere Informationen zu den Sektionen finden Sie unter https://www.divi.de

CT Thorax mit Spannungspneu und Hautemphysem

Notfallmedizin immer invasiver?

Auf der 19. Jahrestagung der DIVI präsentieren Eric Popp (Heidelberg), Dirk Lunz (Regensburg) und ich drei Vorträge zu den Themen „prähospitale ECMO, Thorakotomie und REBOA“. Durch die Sitzung führen Michael Bernhard (Düsseldorf) und Jürgen Knapp (Bern). Mal sehen wer freitags zwischen 16:30 Uhr und 18:00 Uhr noch in Hamburg ist. Für Alle die bereits nach Hause mussten ist hier mein Vortrag zum download:

Kulla M: Notfallmedizin – immer invasiver? – Blutstillung mit REBOA (Resuscitative Endovascular Balloon Occlusion of the Aorta). Vortrag auf dem 19. Kongress der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv und Notfallmedizin, 06.12.2019, Hamburg, Deutschland (2019)

Entwurf Datensatz Notaufnahmeprotokoll der DIVI 2020

Entwurf Datensatz Notaufnahmeprotokoll der DIVI 2020

Die Datenelemente für Notaufnahmedokumentationssysteme sind die Weiterentwicklung des Notaufnahmeprotokoll Datensatzes V2015.1. Diese Datendefinition definiert die Datenelemente, die während der innerklinischen Versorgung eines notfallmedizinischen Patienten in einer Notaufnahme / Notfallambulanz / Notfallzentrum erfolgt. Dabei werden externe Datenquellen wie präklinisches (prähospitales) Notfallprotokoll (z.B. Notarztprotokoll) oder Voranmeldungsdaten aus IVENA integriert. Primäres Ziel ist die medizinische Dokumentation zur Informationsweitergabe im Behandlungsverlauf. Sekundäres Ziel ist die Datenerhebung und Datenweiterleitung für Sekundärnutzer wie medizinische Register (TraumaRegister DGU, Reanimationsregister, Schlaganfallregister, Herzinfarktregister; AKTIN-NotaufnahmeRegister). Auf Basis der Datenelemente für Notalldokumentationssysteme sollen technische Artefakte wie Leitfäden für HL7 CDA oder HL7 FHIR entwickelt werden. Die Datenelemente sollen ebenfalls die Basis für Minimaldokumentationsdefinitionen (Minimaldatensätze) für spezifisch klinische Situationen in der innerklinischen Notfallmedizin darstellen, die noch entwickelt werden müssen.

Quellen:

Register in der Notfallmedizin

Register in der Notfallmedizin

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift DIVI fasst Wibke Schirrmeister aus der Sektion Notaufnahmeprotokoll der DIVI wissenswertes über Register in der Notfall- und Akutmedizin zusammen:

Zur Sicherung einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung durch interne oder externe Qualitätsmanagementverfahren sind aktuelle, standardisierte und somit vergleichbare Daten unerlässlich. In der Akut- und Notfallmedizin stellen dabei Register eine wichtige Datenquelle für das Qualitäts- management, die Versorgungsforschung und die evidenzbasierte Medizin dar. Akutmedizinische Register, die Patienten anhand von Tracer-Diagnosen, z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall oder schweres Trau- ma und Prozeduren, die z.B. Reanimation einschließen, sind bereits etabliert. Es entstehen aber auch strukturbezogene Register, wie das AKTIN-NotaufnahmeRegister, welches alle Patienten einschließt, die in der Notaufnahme versorgt werden. Zunehmend wird die ressourcenschonende Datenerhebung für die Register durch Sekundärdatennutzung aus der medizinischen Dokumentation (Routinedaten) angestrebt. Durch die Harmonisierung der Datensätze zwischen den Registern kann die Datenerhe- bung optimiert, der Zeitaufwand reduziert und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse verbessert werden.“

Quelle:

Schirrmeister W, Wehrle M, Lefering R, Walcher F, Kulla M, Brammen D, Greiner F: German registries in acute and emergency care. DIVI 10: 148-157 (2019) (https://dx.doi.org/10.3238/DIVI.2019.0148-0157)

Organspende

Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und
Notfallmedizin e.V. (DIVI)
möchte Sie in Abstimmung mit dem
Präsidium der DIVI e.V. zu einer Umfrage zur „Reform der Organspende:
Widerspruchslösung versus Stärkung der Entscheidungsbereitschaft“
einladen.
Ihre Meinung ist der DIVI ausserordentlich wichtig.

Sie können an dieser Befragung nur einmal teilnehmen.
Hier finden Sie den Link zur Umfrage:

https://ww3.unipark.de/uc/janssens_Universit__tsklinik_Aac/47ec/?code=4302a1bf3a91b50a

Diese Befragung wird anonymisiert durchgeführt und erfordert nur sehr
wenig Zeit. Die DIVI möchten Sie ganz besonders um Ihre Unterstützung bitten.

Für die DIVI

Prof. Dr. med. Uwe Janssens
Präsident der DIVI